Das ich um diese unmenschliche Zeit noch wach bin liegt daran, dass ich grade in der Tierklinik mit Benni war.
Es fing damit an, das ich um 22:30 laute Geräusche erst im Flur, dann im Schlafzimmer gehört habe. Ich habe schon geschlafen zu der Zeit. Ich machte das Licht an und sehe, wie Benni versuchte zu mir zu kommen, er hatte gar keine Kontrolle mehr über seinen Körper. Die Hinterbeine knickten immer weg und er fiel immer hin. Ich habe ihn nach unten getragen und mit einer Hand unter seinem Bauch versucht, dass er stehen kann. Aber er fiel immer wieder zur Seite und schwankte stark. Das ging ein paar Minuten, dann wars fast wieder weg. Er konnte sich noch im Garten lösen, kam dann wieder rein und fing an stark am ganzen Körper zu zittern und hechelte. Ich wußte nicht, was ich machen sollte, das war ganz schlimm. Sein Kopf ging immer und immer wieder zur Seite weg. Dann stand er irgendwann wackelig auf allen 4 Pfoten und der Oberkörper schwankte immer zu einer Seite. Dann ging eine Vorderbein nach oben und er stand auf drei Beinen und die Pfote zuckte in der Luft. Dann das Gleiche mit dem anderen Vorderbein.
Ich hatte den Eindruck, dass Benni klar bei Verstand war, aber nicht mehr Herr seines Körpers. Dann krampfte er total und lag am Boden, der ganze Körper war steinhart.Trotzdem versuchte er immer voller Panik aufzustehen, bis ich voller Aufregung laut gesagt habe, er soll liegen bleiben. Er hat auf mich gehört und blieb krampfend liegen. Er war also ganz klar bei Verstand, aber zitterte und krampfte wie verrückt.
In der Tierklinik waren die Symptome wieder weg, er war wieder fast normal. Ich hatte Angst, das er vielleicht die Treppe runter gefallen sein könnte und vielleicht was mit dem Kopf hat. Aber die Ärztin meinte, dass sie das für unwahrscheinlich hält, die Augen sahen klar aus und die Reflexe waren alle da. Also denkt sie, dass es ein epileptischer Anfall gewesen ist. Sollte das nochmal vorkommen, muss ich sofort zur Klinik bzw. Arzt, dann bekommt er Medikamente, aber jetzt, wo er keine Symptome mehr gezeigt hat, wollte sie ihm nichts geben. Ich soll in den nächsten Tagen Blut abnehmen lassen und ihn mal durchchecken lassen, um alle organischen Sachen auszuschließen.
Die Ärztin meinte, es kann sein, dass es eine einmalige Sache wäre, kann aber auch sein, dass es jetzt öfters vorkommt und die Abstände kürzer werden.
Ich bin noch nicht ganz zufrieden mit der Sache, ich dachte immer, bei einem epileptischen Anfall wäre der Verstand auch nicht mehr ganz da, aber Benni kam mir ganz klar vor. Ich werde Morgen sofort zu meiner Tierärztin fahren.
Ganz schön lang geworden der Text, aber ich bin jetzt total durch den Wind. Ein Wunder, dass ich noch so klar alles geregelt habe, mein Mann ist auf Dienstreise, und ich konnte meine Tochter nicht alleine lassen, also erst meine Eltern rausgeklingelt, dann in der Klinik angerufen, dann Navi angeschlossen und programmiert, dann noch selber gefahren, aber meine Mutter war dabei, die hat mich ein wenig beruhigt die Fahrt über. Und mein Vater war da, falls meine Tochter aufwacht, ein Glück dass die Beiden noch nicht geschlafen haben, sonst hätten die das Telefon nicht gehört.
Bitte drückt Benni ganz fest die Daumen, dass so etwas nie nie nie wieder kommt!
Ich versuche jetzt ein wenig zu schlafen, Benni darf mit ins Schlafzimmer und bekommt da jetzt sein Körbchen aufgestellt. Er ist normalerweise immer nachts in der Küche- wenn das nun schon öfters passiert ist, und ich habe es nicht mitbekommen- oh Mann! Ist doch komisch, dass an dem Tag, wo er mit nach oben darf gleich so einen Anfall bekommt. Ich mache mir Vorwürfe deswegen. Aber es hat immer so gut geklappt, er lag gerne in der Küche, er geht manchmal abends dort in sein Körbchen, bevor wir ins Bett gehen. Die nächste Zeit kommt er jedenfalls nun nachts in Schlafzimmer.
Oh Petra, was für ein Horror! Da kommt aber auch alles zusammen. Gut, dass Dir nichts passiert ist bei der Autofahrt.
Ich kann medizinisch so gar nichts beitragen. Also bleibt nur das Daumendrücken für Benni. Gib ihm einen Knuddler von mir.
In der Hoffnung, dass Du das jetzt gar nicht mehr liest, sondern schon tief und fest schläfst nach der ganzen Aufregung, umarme ich Dich und wünsche Euch eine gute Nacht!
Was für eine Horrornacht - wir drücken auch Daumen und Pfoten für Benni.
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Ich habe solche Angst davor, dass Leika irgendwann so einen Anfall bzw. so ein "nicht aufstehen können und nicht wissen was los ist" haben könnte. Sie ist ja nun mal schon 12 und hat Spondylose - da könnte durchaus was mit dem Wirbelkanal sein....
Wir hoffen mit Dir, dass es eine einmalige Sache gewesen ist oder zumindest medikamentös behandelt werden kann.
Gruss Gudrun
Tanzbaerin
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Vielen Dank fürs Daumendrücken! Die Restnacht verlief zum Glück ruhig, wenn auch mit nur einer Stunde Schlaf. Ich habe Benni heute morgen nur mal kurz in den Garten gelassen, so gegen 6 Uhr, danach hat er sofort weiter geschlafen bis um halb elf. Man merkt dem Hund an, dass er noch nicht wieder komplett der Alte ist, ihm gehts zwar soweit gut, aber er ist extrem anhänglich und will nur beschmust werden und schläft nun wieder. Der fragt sich bestimmt auch die ganze Zeit, was da wohl los war.
Heute Nachmittag fahre ich dann zu meiner Tierärztin und lasse ihn mal untersuchen, Blut abnehmen usw.
Ich habe im Netz mal gesucht und tatsächlich eine Beschreibung der Epilepsie gefunden, die sehr genau auf Benni zutrifft, auch mit der Unterbrechung zwischendurch und den anschließendem Krampfen. Und dass es bei Pudeln gar nicht mal so selten vorkommt.
Ja, ich hoffe sehr, dass es nur eine einmalige Sache war.
Danke Barbara, es ist wohl so, dass bis zu 6 Anfällen im Jahr nicht therapiert werden brauchen, schrecklich, aber so sagte sie es gestern.
Medikamente in den HUnd zu bekommen, während er den Anfall hat geht nicht, er braucht dann halt eine Spritze, und die bekommt er nur, wenn er den Anfall beim TA noch hat.
Alles ziemlich blöd. Medikamente müssten ihm dann wohl auf Dauer gegeben werden, damit sie wirklich helfen, und bei nur ein paar Anfällen im Jahr steht das dann wohl in keinem Verhältnis mehr
das les ich erst jetzt. oje, wie schrecklich. arme petra, armer benni, wir drücken auch alles, dass jetzt die untersuchung gut verläuft und man benni vielleicht doch etwas vorbeugendes geben kann. ich kann aber auch nichts medizinisches beitragen.
fühl dich umarmt, erholt euch von dem schock!
liebe grüße
edit: und bitte mach dir keine vorwürfe wegen irgendetwas- das kann doch kein mensch ahnen!
Ein Leben ohne Hund ist denkbar, aber sinnlos. Niniel 15.1.2008- 15.8.2016, sie wird uns immer fehlen. Yvanna 6.10.2009 Mandos 4.1.2014
Sorry, ich lese es jetzt erst und hoffe einfach mal, dass es ein einmaliger Anfall war, der niemals nicht wiederkommt. So etwas stelle ich mir ganz schrecklich vor - für Hund und Mensch.
Ich drücke euch mal aus der Ferne, wünsche gute Besserung und 4500 problemlose Nächte.
Liebe Grüße von Rico + Heike mit Bruno im Herzen.
Mein toller Kragenbär, ich danke dir für die gemeinsame glückliche Zeit. Dein Platz in meinem Herz wird immer nur dir gehören.
Boah, ich lese es auch erst jetzt, das muss ein fürchterlicher Schreck gewesen sein.... Ich hoffe, dass du heute Abend dennoch beruhigt schlafen kannst!
Ich denke, dass Benni heute anhänglicher und matter war, ist irgendwie klar, so ein Anfall ist sicherlich extrem anstrengend, bestimmt ähnlich wie ein starker Muskelkater am nächsten Tag?
Epileptiker-hunde haben danach meist a) tierisch Hunger und sind b) furchtbar müde, weil die Anfälle den Körper extrem beanspruchen, mehr als bei extremen Sportarten. Es gibt die Möglichkeit, sich vom Arzt das Subkutan-Spritzen beibringen zu lassen. dann kann man eine passende Notfall-Dosis Valium zuhause bereithalten, die im Notfall gespritzt wird. so hat das eine Kollegin von mir jahrelang gehalten und ich war einmal dabei, als ihr Bube einen anfall hatte und sie handeln musste. Es wirkt fast sofort.
Das ist ein guter Vorschlag mit dem Spritzen, das werde ich nachfragen! Es gibt doch auch so Sicherheitsspritzen, da kann man gar nicht viel falsch machen, wie diese Thrombose Spritzen zum Beispiel. Da wäre ich jedenfalls viel beruhigter, so etwas zu Hause zu haben.
Ansonsten ist der kleine Kerl wieder ganz der Alte, war schon wieder spazieren (er hatte gestern keine Lust und war nur im Garten) und lässt sich ansonsten viel verwöhnen. Das Tollste ist, dass er jetzt seine Kudde neben meinem Bett stehen hat. Ich glaube, das gefällt ihm. obwohl er in der ersten Nacht schon noch in die Küche wollte, aber er durfte nicht Heute Nacht hat er aber brav durchgeschlafen