Wie bereits angekündigt, folgt hier (leider hier im Gesundheitsbereich) meine (zum Teil Leidens-)Geschichte mit meinem schmucken Hermann.
Hermann ist ein inzwischen dreijähriger Shar-Pei, der im April '13 aus einem TH bei mir einzog. Es bedeutete ein bisschen Kämpfen, da der kleine Mann nicht mehr in die Kategorie "Gerne können Sie es mit ihm versuchen" fiel, auch wenn er überhaupt kein Publikumsmagnet war und es dementsprechend wenig Interessenten für ihn gab. Die Zwinger sind dort immer im Duett belegt und haben hinten einen Raum, in dem sich die Hunde zurückziehen können. Und dort war Hermann auch die meiste Zeit, also so ziemlich unsichtbar. Ich hatte bereits ein halbes Jahr zuvor die Annonce gesehen und da schon überlegt, letztlich aber abgewinkt (falsche Zeit). Ein halbes Jahr später hab ich die Anzeige wieder gesehen und aus einem "Naja, kannst ja mal gucken gehen... Zeit haste ja jetzt auch in Massen" wurde dann die Adoption. Sieben Mal hab ich ihn letztlich besucht und dabei gab es sieben Mal Gespräche mit el jefe. Gerade mal zwei Jahre alt, war Hermanns Geschichte alles andere als schön, passte in den Tierschutz und was am Ende stimmte oder nicht, das weiß ich bis heute nicht so wirklich. Gesagt wurde:
Hermann hatte drei Vorbesitzer. Beim ersten wurde er von Tierschützern rausgeholt (die Verhältnisse müssen also dementsprechend gewesen sein) und dann an eine Frau vermittelt, die ihn (aufgrund ihrer Katzen) in der Nähe des Tierheims im Wald angebunden hat. Das habe man wohl durch den Chip herausfinden können. Im Tierheim verbrachte er dann ein halbes Jahr und wurde im Dez. '12 an ein Paar vermittelt, das ihn nach Weihnachten unter Tränen zurückbrachte, weil sie ihn wohl nicht mehr mit ins Büro nehmen durften.
Es gab nicht viel, was zum Thema Problemverhalten gesagt werden konnte, ich bin aber davon ausgegangen, dass ich das ohnehin erst ein paar Wochen nach der Adoption herausfinden würde. Wie ich schon sagte, musste ich ein paar Mal wiederkommen, weil man den Hermann nicht so leicht rausgeben wollte. Begründung war damals, dass man nicht davon ausgehe, dass er einen weiteren Besitzerwechsel oder gar eine Rückgabe ins Tierheim überstehen würde. Das letzte Mal sei er zwar nur sechs Wochen vermittelt gewesen, hat aber wohl drei Tage und Nächte am Stück geheult und gejault und man musste wohl auch darum bangen, dass er es übersteht. Ich tat das als "Tierheim-Test-und-Verkauf-Strategie" ab, musste aber schnell begreifen, dass da mehr als nur ein Fünkchen Wahrheit sprach.
Nunja, Ende vom Lied: Trotz meines "zarten" Alters von damals (noch) 22 Jahren hat man ihn mir guten Gewissens überlassen. Da ich zwar am Grüngürtel, aber wirklich in Köln wohne, hatte der Chef Hermann ins Auto gesteckt, ist bei mir noch Spazieren gegangen, um zu sehen, wie Hermann auf die städtische Umgebung reagiert und hat ihn mir schließlich vorbeigebracht. *chakka*
Ich war damals mitten im Studium und wusste, dass danach noch ein weiteres Studium folgte, ich also mind. 5 Jahre die Zeit hatte, alle Probleme und Problemchen in den Griff zu bekommen. Da nach dem Sommer ein Kunststudium ansteht und sich gerade auch vieles in Richtung "freier Künstler" bei mir entwickelt, war das ohnehin alles ganz gut, um sich dabei von einem Hund begleiten zu lassen.
Und Probleme brachte er genug mit sich: Er war und ist überhaupt nicht fremdhundekompatibel (Angstaggression, was hier natürlich Schwierigkeiten mit sich bringt), muss 100%ig eine Zeit lang ohne Kontakt mit einem anderen Hund spazieren gehen, bis sich sein Stress reduziert hat. Dann ist er zwar auch nicht interessiert am anderen Hund, er stört ihn aber auch nicht. Für mich ist das auch weniger problematisch, weil er hier 3-4 Hunde nach einer Weile kennengelernt hatte und ich beim Rest einfach daran gearbeitet habe, dass er ruhig vorbeiläuft und nicht zum Hund muss. Dazu kam Jagdtrieb, Angst vor Fremden, Angst im Dunkeln und nicht alleine bleiben zu können.
Alles schwierig, aber inzwischen nicht das Problem, weil wir gemeinsam einen Weg gefunden haben, daran zu arbeiten.
Problem war (und ist in diesem Moment) ein anderes: Ungefähr alle drei Monate suchen uns die Dämonen heim. Es äußert sich in einer Woche, in der man kaum vor die Tür kann, weil Hermann einfach alles überfordert. Er springt da dann ohne wirklichen Grund im Dreieck, geht bei jeder Kleinigkeit aggressiv nach vorn, kommt aus seinen Anfällen kaum wieder raus. Dementsprechend will er auch gar nicht vor die Tür, ist zu Hause dann total abgeschlagen, emotionslos, zieht sich zurück und schläft noch mehr als sonst auch. So abrupt wie das kommt, ist es dann auch wieder weg - als ob nie was gewesen wäre. Einzig die Baustellen sind dann wieder akut und er fällt in den meisten Dingen wieder auf Null zurück, sodass ich wieder von vorn anfangen kann. So macht er drei Monate lang super Fortschritte, um dann wieder komplett zurückzufallen. Gerade beim Thema alleine bleiben ist das ein unheimliches Problem. Er kommt in der Trainingszeit mal auf 15-20 Minuten, aber in und nach der Woche ist das alles wieder nicht möglich.
Ärgerlich war, dass es am Anfang dafür immer irgendwie eine plausible Erklärung gab. Das erste Mal (Juni '13) sah es so aus, als sei der TH-Druck von ihm abgefallen und er zeige nun seine Probleme, weshalb ich zu einer Trainerin ging. Drei Monate später, war der Rückfall nicht ganz so massiv (2-3 Tage) und sah nach "normalen" Trainingsrückschritten" aus. Im Oktober war es dann das erste mal so richtig schlimm und ich ließ mich nicht mehr damit abspeisen, dass das nur eine psychische Sache wäre und ging zum Tierarzt.
Da er in der Zeit auch ein gesteigertes Trinkbedürfnis hat, wurde nebst großem Blutbild und Schilddrüsenwerten auch der Urin untersucht, um auf Diabetes zu testen. Laut Ärztin war damals alles ok, die Schilddrüse grenzwertig und wir entschieden uns zu Substituieren. Die "Anfall-Woche" war da schon gerade rum, sodass ich nie mit Sicherheit sagen konnte, dass die Schilddrüsenmedikamente nun die Lösung waren, aber einen Rückfall gab es erstmal nicht und das Training klappte auch wesentlich besser.
Im Januar diesen Jahres dann wieder so eine Situation, Schilddrüsenwerte überprüft und Dosis angepasst (da die Werte wieder zu tief waren).
Das Thema schien erledigt, ein Ausbruch im März/April fiel aus. Bis vor zwei Wochen...
Wieder so eine Woche, aber seitdem kommt er nicht mehr auf die Beine Es schien zunächst wie immer zu sein, aber nach einer Woche zog er sich immer mehr zurück, zeigte zu Hause überhaupt keine Reaktion mehr, fraß immer weniger und trank viel zu viel. Er wollte kaum raus, und wenn dann lief er wie ein Senior. Er schlich nur vor sich hin, war ständig kaputt und nur am Hecheln. Dazu kam dieses mal noch eine Hautgeschichte (Überproduktion von Hyaluron) Ich packte ihn also ein, fuhr zum TA (seit Anfang des Jahres ein anderer) und erzählte mal wieder unsere Geschichte. Mittlerweile hatte ich mir natürlich wieder Gedanken gemacht, was da in Hermanns Hundehirn nur vor sich geht, weil die 3-Monats-Geschichte doch ausgeblieben ist. Bis mir dann was ziemlich dummes aufgefallen ist.
Im Februar und März musste Hermann zwei Mal operiert werden. Einmal an den Augen und direkt danach, weil ihn ein freilaufender Hund angegriffen hatte. Dementsprechend bekam Hermann lange Zeit Antibiotika und Metacam. Und umso länger ich darüber nachdachte, was das alles vielleicht sein könnte, kam mir plötzlich der Gedanke, dass ich es hier vllt doch mit dem Shar-Pei-Fieber zu tun habe. Da ich ihn als "komplett durchgecheckt" übernommen hatte, sich alles irgendwie zunächst erklären ließ und er auch nicht die typischen Symptome zeigte (geschwollene Gelenke zB), kam mir das nie in den Sinn.
Jetzt aber, wo sich noch die Bläschen (kutane Mucinosis) gebildet haben, können viele Symptome darauf und eine sich daraus entwickelte Amyloidose weisen... können... nicht müssen. Aber auch der erste Gedanke der Ärztin war letztlich
"Oh, oh... Amyloidose... na hoffen wir mal nicht."
Nunja... Hermann und ich warten immer noch auf die Ergebnisse. Gestern habe ich keinen erreicht, muss also dank Feiertag bis morgen warten. Übers Wochenende hatte sich Hermanns Gesundheitszustand dann auch verbessert - wurde wieder fitter, fraß wieder normal und trank auch wieder weniger. Gestern fing es dann aber wieder an: Er hat um die 4 Liter/6 Näpfe getrunken (bei 25kg), musste dementsprechend oft pinkeln; schmiss mich heute nacht das erste Mal aus dem Bett, weil er fast geplatzt wäre. Ich war eine halbe Stunde mit ihm draußen; er hat 8 Mal gepinkelt Jetzt schläft er wieder die ganze Zeit. Das Schwänzchen wedelt noch und gefressen hat er am Ende auch noch (was er erst nicht wollte)... es ist also außer viel trinken und viel pinkeln nicht akut, aber es ärgert mich, dass ich die Ärztin heute nicht erreichen kann. Er steht hier jetzt unter meiner Beobachtung, kommt noch was dazu, gehts natürlich zum Notarzt, in der Hoffnung, dass der dann was machen kann - auch ohne Blutergebnisse.
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Aber ich mach mir große Sorgen. Letzte Woche dachte ich schon, er hätte aufgegeben, hat sich übers Wochenende zum Glück wieder gefangen und ich dachte er hätte es überstanden und jetzt gehts es doch wieder leicht bergab.
Es ist alles andere als normal und "psychisch bedingt" ist da mMn auch überhaupt nichts mehr. Die Angst vor einer Amyloidose ist groß und bei seinem Alter heißt das bei Shar-Pei in der Regel leider überhaupt nichts Gutes. Dass er dieses Mal auch so lange schon damit zu kämpfen hat, finde ich mehr als nur ein schlechtes Zeichen. Hermann ist zwar hypersensibel, aber kein wehleidiger Hund.
Zu all dem kommt auch noch, dass in ein bis anderthalb Monaten hier ein großer Umbruch bevorsteht. Hermann und ich ziehen nach Antwerpen. Das ist der nächste Studiumsort, eine neue Umgebung, mit der Hermann eine Menge Stress abbekommen wird, weil er solche Umstellungen sehr schwer verkraftet. Hermanns Unfähigkeit mit Stress umzugehen, was erst nach mangelnder Sozialisation und Erziehung aussah, scheint irgendwie medizinisch bedingt zu sein.
Stress -> Krank oder Krank -> Stress oder Krank Stress...
Dementsprechend gilt bei mir gerade: Er darf wirklich alles haben... wirklich die dümmste und pflegebedürftigste Krankheit. Nur: Lass' es sich bitte bitte nicht bestätigen, dass in irgendeine Richtung gilt "Stress ist Gift"... denn dann komm ich wirklich in Konflikte Da käme die riesige Umstellung, die Zeit, in der er dann wirklich auch mal alleine bleiben MUSS. Bisher haben wir viel geübt und ich konnte immer etwas organisieren, damit er nicht so lange alleine bleiben muss, wie er es nicht aushält. In Antwerpen wäre das zumindest in der Anfangszeit unmöglich (2-3 Wochen habe ich da noch jemand dabei, damit ich meine Behördengänge und so machen kann). Ich musste ihn Anfang des Jahres eine Stunde alleine lassen wegen einer Prüfung und es hat ihn Tage gekostet, wieder der alte zu werden. Ich hatte damals auch gedacht, dass sei etwas psychisch bedingtes, bin mir inzwischen aber nicht mehr sicher, ob er nicht wirklich krank davon geworden ist.
Ja... Alles, nur nichts was Krankheit und Stress in Verbindung setzt (was soweit ich weiß bei FSF und Amyloidose der Fall wäre). Denn wie will man dann handeln, wenn man nicht weiß, ob man ihm dann noch die nötigen (wirklich ruhigen) Umstände liefern kann, aber auch nicht weiß, wenn man sagt: "Ich such' dir jetzt ein passendes zu Hause dafür", ob dieser Besitzerwechsel dann nicht der letzte Tropfen wäre.
Es werden uns wohl noch ein paar Untersuchungen in der nächsten Zeit bevorstehen und ich hoffe, dass wir schnell fündig werden. Denn eine kurze Zeit könnten wir den Umzug bestimmt noch verschieben (um nicht mittendrin den Arzt wechseln zu müssen, zumal ich von belgischem Hundewissen nicht so viel halte), aber je mehr ich das verschieben würde, desto weniger Zeit bliebe für die Umgewöhnung in Antwerpen.... alles so eine furchtbar blöde Situation gerade (abgesehen von *jetzt kommt Egoismus* dass mir mein Umzugsgeld jetzt gerade natürlich flöhten geht... was aber erstmal unwichtig ist).
Und gerade hoffe ich nur, dass Hermann sein neues zu Hause überhaupt miterlebt. Denn unabhängig von anderer Sachen, die dann auf ihn zu kämen, würde ihn trotz Stadt dort ein wesentlich ruhigeres Naturangebot erwarten, als ich es ihm hier je hätte bieten können:
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PS: Als DF-geschädigter zur Vorsorge:
(1) Hermann ist beste dog ewwa! (2) Hermann ist trotz aller Gedanken kein Klotz und soll, wenns nach mir geht, natürlich mit nach Antwerpen. (3) Hermanns geringe Trainingsfortschritte sind AUCH nicht die Ursache, dass ich so denke wie ich denke. (4) Der Gedanke des "Einschläferns" kam ausschließlich letzte Woche, als sein Zustand wirklich wirklich wirklich schlecht war. Natürlich muss eine Diagnose her, natürlich wird alles getan... und vielleicht kann man das Schwarzmalen nennen, aber wenn ich Hermann als 3-jährigen so sehe, kommt bei mir einfach der Gedanke, ob der überhaupt glücklich so ist/sein kann. Nichtsdestotrotz ist sein Zustand ja jetzt auch wieder besser, es bleibt also auch mehr Zeit. (5) Ja, Shar-Peis sind meistens Qualzuchten und ich hab sie mir trotz allem bewusst ausgesucht (mit dem Wissen um mögliche Probleme); trotz allem oder gerade deshalb muss man viele Runden im Gedankenkarussell drehen.
PPS: Achso... noch schlimmer als "eine" Diagnose wäre hier gerade wohl "keine" Diagnose.
mensch, was habt ihr alles durch. danke, diede, dass du das so ausführlich geschildert hast. was für eine odyssee, die ja noch kein ende hat.
ich drücke wirklich alles, damit ihr eine diagnose bekommt, die eine behandelbare ist, und dass ihr zwei in ruhe umziehen könnt und sich hermann einlebt.
mehr kann ich dazu nicht sagen,nur, dass ich mal wieder froh über mein zufalls-glück bin, gesunde hunde zu haben.
respekt für dein engagement und deine differenzierte darstellung!
lg kathrin
Ein Leben ohne Hund ist denkbar, aber sinnlos. Niniel 15.1.2008- 15.8.2016, sie wird uns immer fehlen. Yvanna 6.10.2009 Mandos 4.1.2014
Das ist hart. Und glaub mir, ich weiß genau, wie du dich fühlst und was in dir vorgeht.
Deine Gedankengänge sind m.E. absolut folgerichtig und selbstverständlich muss man auch über "the worst case" nachdenken.
Ich hatte bisher erst einen Shar Pei im Training - er litt unter nahezu identischen Symptomen. Seinen Leuten war allerdings nicht beizubringen, dass die zwei Kinder, die alles mit ihm machen durften und in meinen Augen extrem unsozial unterwegs waren, für diesen Hund Mega-Stress bedeuten und er ein ruhiges Zuhause braucht. Der arme Kerl lebte fast nur noch im Kellergeschoss - freiwillig!
Ich drücke euch einfach ganz fest - und drücke die Daumen für euch, dass sowohl die Diagnose bald kommt als auch die insgesamt blöde Situation sich händeln lassen wird und du eine Lösung findest für euren Umzug.
Ich bin ja normalerweise recht abgezockt, aber ich hab hier gerade Pipi in den Augen, wenn ich Hermanns Geschichte lese. Ich denk an Euch und drücke die Daumen, dass Ihr eine Diagnose bekommt, auf deren Basis Deinem Knauschgesicht geholfen werden kann. Er hat's verdient. Und Du auch!
Danke für den ausführlichen Bericht. Kann mir vorstellen, dass unter diesen Umständen bei Dir eine leichte DF-Schädigung entstehen konnte... (für meine Formulierung mit dem Knautschgesicht würde ich dort sicherlich in den Stilblüten landen. )
Im DF hab ich über die aktuelle Situation noch gar nicht berichtet. Ich selbst bin zwar meist ganz gut weg gekommen, aber man kennt das ja... man liest nicht richtig und am Ende bleibt nur "immer problematische" und "Einschläfern" hängen und schon hat man den Salat. Das will ich mir derzeit noch ersparen
Hermann hat heute den gesamten Tag verschlafen mit Pinkelpausen. Vorhin hatte er mal 5 Abspackminuten, in denen er gespielt hat, aber er ist wieder kaputt. Naja, so lange er noch frisst - wenn auch nicht so euphorisch wie sonst - wird bis morgen früh auch alles noch in Ordnung sein.
Dann werde ich definitiv wieder zum Arzt. Ich mein, wir haben jetzt lange genug gewartet. Innerhalb von 7 Tagen sollten Blutergebnisse doch vorliegen, oder?
Elke, ich kenne gar nicht soooo viele Shar-Peis, weiß aber um ihre Sensibilität. Hermann ist da womöglich ein besonderer Fall wegen seiner Vorgeschichte, aber dennoch würde ich bestätigen, dass Shar-Peis ein eigenes Händchen brauchen. In ihrer Familie (und so ists auch bei Hermann) halten die schon eine Menge aus, aber man sollte schon zum Wohle des eigenen Hundes frühzeitig entscheiden, wann man seinem Hund etwas erspart. Ich wusste bei Hermann von Anfang an nicht, wie er auf Kinder reagiert und bin da ein bisschen dankbar, dass meine beiden Schwestern kurze Zeit später "geworfen" (hust) haben und Hermann die "Stadien" gerade mitdurchlebt. Und es war von Anfang an kein Problem. Der ältere fängt gerade an sein Spielzeug rumzuschmeißen und rumzukrabbeln und Hermann hält da viel mehr aus, als ich dachte. Und dennoch kommt er immer an einen Platz, wo Neffe ihm nicht auf die Pelle rücken kann... denn will man da irgendwas verantworten müssen? Ich nicht!
Shar-Peis haben echt einen ganz besonderen Dickkopf, aber wenn man es richtig anstellt, kann ich (zumindest bei meinem Exemplar) ihn auch super zum Arbeiten motivieren. Der Clicker hat da echt am meisten gebracht. Signale (Touch-Target etc.) sind zwar wirklich schwierig, aber er braucht bei sowas generell länger. Er hat jetzt auch ein ganzes Jahr gebraucht, bis er gemerkt hat, was Spielzeug eigtl ist und was für tolle Dinge man damit anstellen kann... zwar nur in der Wohnung, aber da sieht man einfach, wie langsam ein Hundehirn lernen kann, wenn am Anfang nicht die richtigen Weichen gelegt worden sind.
Leider herrscht weiterhin die Meinung vor, Shar-Peis wären ja immer so unglaublich dominant und deshalb müsse man aversiv mit ihnen arbeiten. Ich hab ganz am Anfang auch für ein paar Wochen diesen Fehler begangen (im Sinne von: Die Körpersprache machts schon) und musste schnell merken, wie viel das kaputt macht. Gerade weil er so lange braucht und derzeit immer wieder durch diese Geschichte zurückgeworfen wird, habe ich momentan wieder sehr viel mit Kommentatoren zu tun, die mir inzwischen sogar schon sagen, ich wäre noch der Grund, das Hermann eingeschläfert werden müsse, weil ich mich doch so dämlich anstellen würde und sein "respektloses Verhalten" nicht
"angemessen" bestrafen würde...
jaja... so sind sie.
Shar-Peis kann man ihr Unbehagen in vielen Situationen nicht unbedingt ansehen, weil das Gesicht es halt einfach nicht zulässt. Hermanns Lefzen werden zum Beispiel dick, wenn er sich "angriffsbereit macht" und die Stoppeln der Barthaare treten hervor... wenn man nicht so minimal gucken will, wird es schwierig, den eigenen Hund zu lesen. Er kann auch nicht so richtig die Ohren nach hinten anlegen, sondern nur leicht seitlich drehen. Da muss man halt wissen, dass ein anderer Hund wahrscheinlich schon die Rute unterm Bauch hätte und die Ohren bis Timbuktu nach hinten gezogen...
Leider herrscht weiterhin die Meinung vor, Shar-Peis wären ja immer so unglaublich dominant und deshalb müsse man aversiv mit ihnen arbeiten. Ich hab ganz am Anfang auch für ein paar Wochen diesen Fehler begangen (im Sinne von: Die Körpersprache machts schon) und musste schnell merken, wie viel das kaputt macht. Gerade weil er so lange braucht und derzeit immer wieder durch diese Geschichte zurückgeworfen wird, habe ich momentan wieder sehr viel mit Kommentatoren zu tun, die mir inzwischen sogar schon sagen, ich wäre noch der Grund, das Hermann eingeschläfert werden müsse, weil ich mich doch so dämlich anstellen würde und sein "respektloses Verhalten" nicht
"angemessen" bestrafen würde...
wie bitte? sowas hat man dir erzählt? das ist ja wohl ungeheuerlich. sorry, ich habe deinen thread im df nicht verfolgt.
ich fasse sowas nicht.
mann, dann bleib da mal weg- solche reaktionen braucht ja wohl niemand.
Ein Leben ohne Hund ist denkbar, aber sinnlos. Niniel 15.1.2008- 15.8.2016, sie wird uns immer fehlen. Yvanna 6.10.2009 Mandos 4.1.2014
Oh ja - die "Meinungen" über Shar-Peis - vor allem von Leuten, die nie einen hatten - sind meist extrem unschön.
Ich finde es sehr schön, wie du dich an ihn rangetastethast und dass du einen guten Weg gefunden hast, mit deinem Buben zu arbeiten.
Ich denke schon, dass sowohl seine Vorgeschichte als eben auch die Erkrankung das Lernen für ihn deutlich schwieriger machen. Geht uns ja auch nicht anders in solchen Fällen.
Leider herrscht weiterhin die Meinung vor, Shar-Peis wären ja immer so unglaublich dominant und deshalb müsse man aversiv mit ihnen arbeiten. Ich hab ganz am Anfang auch für ein paar Wochen diesen Fehler begangen (im Sinne von: Die Körpersprache machts schon) und musste schnell merken, wie viel das kaputt macht. Gerade weil er so lange braucht und derzeit immer wieder durch diese Geschichte zurückgeworfen wird, habe ich momentan wieder sehr viel mit Kommentatoren zu tun, die mir inzwischen sogar schon sagen, ich wäre noch der Grund, das Hermann eingeschläfert werden müsse, weil ich mich doch so dämlich anstellen würde und sein "respektloses Verhalten" nicht
"angemessen" bestrafen würde...
wie bitte? sowas hat man dir erzählt? das ist ja wohl ungeheuerlich. sorry, ich habe deinen thread im df nicht verfolgt.
ich fasse sowas nicht.
mann, dann bleib da mal weg- solche reaktionen braucht ja wohl niemand.
Sorry, Missverständnis. NICHT im DF. Ich hab da keinen eigenen Thread zu Hermann. Das passierte mir hier auf dem Gassiweg. Die Dame wird natürlich großzügig umschifft ^^
Zitat von Tante RenateDer arme Kerl lebte fast nur noch im Kellergeschoss - freiwillig!
Elke, das habe ich doch glatt überlesen. Das ist ja wirklich unglaublich traurig.... Shar-Peis brauchen unglaublich wenig Platz (ich weiß das, wir haben bis vor kurzem in einem 1-Zimmer-Apartment gehaust), aber Hauptsache ein Shar-Pei ist bei seiner Familie... dass der Arme sich da schon freiwillig ins Kellergeschoss zurückzieht... ohjee
An Alle.. danke für die Daumen. Morgen wissen wir hoffentlich mehr!
Was für eine Geschichte, das kann einem schon nahe gehen. Ich drücke dir und Hermann alle Daumen. Du hast soviel für und mit Herrmann getan, meinen Respekt habt ihr. Ich kenne in reduzierter Form (ohne Krankheit) auch so Situationen wo man über alles Nachdenkt. Vielleicht findet dein Hund auch in anderer Umgebung besser zu sich selbst. Du bist für ihn wichtig.
Ich hoffe auf gute Neuigkeiten.
LG, Karin
Nicht alle Engel haben Flügel, manche haben Pfoten.
NICHTS .... nicht mal ansatzweise etwas Auffälliges
T4 war minimal zu hoch (was sich da jetzt auch immer verändert hat), die Dosis dementsprechend angepasst. Nierenwerte seien solange wohl nicht aussagekräftig. Ärztin meint aber zum Glück selbst, dass bei Hermann irgendwas nicht stimmt, bequatscht sich jetzt ihren Kollegen und ich soll mich Dienstag melden. Dann hofft sie, dass sie präzise Untersuchungen machen kann, weil sie auch meint, dass das jetzt wirklich nötig ist.
Sie will nur nicht drauf los doktern.
Odysseus wird dann jetzt neu aufgelegt von Hermann... und nicht mehr von Homer. Sowas blödes...
wenigstens scheint es eine gute ärztin zu sein, wenn sie nicht einfach ins blaue hinein behandelt. aber blöd ist die situation. armer hermann, was mag ihm bloß fehlen.
wie geht es ihm denn aktuell?
daumen bleiben gedrückt.
lg
Ein Leben ohne Hund ist denkbar, aber sinnlos. Niniel 15.1.2008- 15.8.2016, sie wird uns immer fehlen. Yvanna 6.10.2009 Mandos 4.1.2014