Nachdem ich Elke in Shimchens Thread nach Anzeichen für Demenz gefragt habe, fiel mir ein, dass sicherlich noch andere entsprechende Erfahrungen gemacht haben. Daher lieber ein separater Thread in der richtigen Ecke.
Mögt Ihr mal erzählen, wie es bei Euren Hunden angefangen hat, wie es weiterging, etc.?
Wann ist Hund ein bisschen tüdelig, wann ist Hund dickköpfig, wann ist Hund dement, wann ist Frauchen paranoid? Fragen, die ich mir manchmal stelle, wenn ich Lucy beobachte.
also.... mich würde mich auch interessieren, woran man demenz erkennt.
unter einfluss von medikamenten und in den sehr schlechten tagen der chemo zeigte sam einige anzeichen, die man hier auch einordnen könnte. ich führe es auch darauf zurück, da in dieser zeit das karsivan nicht regelmäßig in den hund kam (1,5 tabletten pro tag ist eine niedrige dosis, aber ganz ohne macht das einen wahnsinnigen unterschied aus). Karsivan ist ein altersgeriatrikum, das die durchblutung fördert.
zum beispiel: wir gingen in den garten, dort hatte er vergessen dass er pinkeln musste. vor unserer wohnungstür wusste er nicht mehr, dass sie an der linken seite aufgeht. in der wohnung unruhe, umherlaufen, in sackgassen landen (vor meinem bett zum beispiel)
Barbara, ja, das sind so die ersten Anzeichen. Karsivan hilft eine Weile, die Demenz entwickelt sich sicherlich langsamer weiter. Shimchen bekommt auch nach wie vor Karsivan, möchte nicht ausprobieren, wie das ohne wäre.
Wann ein Hund a bisi tüddelig ist und ab wann dement - das kann man so gar nicht beschreiben. Den Begriff Dickköpfigkeit bei Hunden mag ich nicht. I.d.R. bestehen da unterschiedliche Auffassungen und Motivationen bei Hund und Halter.
Nicht vergessen - auch beim Menschen entwickelt sich eine Demenz ganz individuell.
mit karsivan machte ich bei nini auch gute erfahrungen, wobei sie ihre desorientierung ja sehr rasch entwickelte. keine 3 wochen hat das gedauert- es gab vermutlich eine hirn-organische ursache. da half dann in den letzten tagen auch das medikament nicht mehr. aber zu beginn hatte es sie wach und aufmerksam und klar im kopf gemacht.
üps wird so etwas tüdelig, so ein ganz klein wenig, das ist schlecht zu beschreiben. ob das schon eine demenz ist mit knapp 9, glaub ich eher nicht. aber ich weiß es nicht. manchmal denke ich, ihre augen lassen etwas nach. nun hab ich ja täglich den vergleich mit dem jungen hüpfer hier, naja, so einem 4- jährigem halt, da fällt das einfach auf.
dickköpfigkeit weiß ich auch nicht. nini war in dieser beziehung schon besonders, die hatte einen sehr starken willen. der nicht immer to- please bedeutete. üps ist da viel "weicher" und mandos sowieso.
Ein Leben ohne Hund ist denkbar, aber sinnlos. Niniel 15.1.2008- 15.8.2016, sie wird uns immer fehlen. Yvanna 6.10.2009 Mandos 4.1.2014
Zitat von Tante RenateDen Begriff Dickköpfigkeit bei Hunden mag ich nicht.
Warum?
ZitatI.d.R. bestehen da unterschiedliche Auffassungen und Motivationen bei Hund und Halter.
Ja. Eben. Hinzu kommt noch das Beharren auf seiner eigenen Auffassung. Bei Hund und Halter. Oder bei Mensch und Mensch. Das ist für mich Sturheit, Dickköpfigkeit.
Habt Ihr Beispiele für Tüdeligkeit/dementes Verhalten?
Nun ja - unterschiedliche Auffassungen und Motivationen (vor allem Letztere) sind das eine. Sturheit/Dickköpfigkeit hat im allgemeinen eine gewisse negative Konnotation gerade in Bezug auf Hunde(-Erziehung). Das versuche ich zu vermeiden.
Warum? Der Kunde, der bei seinem Hund von Sturheit etc spricht, ist in der Regel schon negativ auf das seiner Meinung nach Fehlverhalten eingestimmt und tut sich umso schwerer, einen Lösungsansatz zu finden respektive anzunehmen.
Die Aussihündin einer engen Freundin wurde 16 Jahre alt. Sie wurde nach dem 14 Geburtstag immer dementer. Sie ging in den Garten zum pieseln, vergaß das und ließ es dann drinn einfach irgendwann laufen. Nach dem trinken oder fressen hatte man den Eindruck sie wußte nicht wo sie hinsoll und wo sich alles befindet. Manchmal stand sie einfach eine ganze Weile mit dem Kopf vor der Wand und man mußte sie wegführen. Überhaupt stand sie oft orientierungslos in der Gegend rum und ich hatte den Eindruck sie war froh wenn ich sie zum Körbchen brachte und ihr zeigte, daß sie sich hinlegen soll. Die nächtliche Unruhe war das Schlimmste für die Besitzerin. Das alles war ein schleichender Prozeß und ich finde es sehr schwierig zu sagen wann es wie genau anfing.
Liebe Grüße Brigitte
Wir können das Herz eines Menschen danach beurteilen, wie er Tiere behandelt. -Immanuel Kant-
also dickschädeligkeiten würde ich eher hier so sehen:
wir gehen gassi, kommen an eine weggabelung, ich gehe in die eine richtigung weiter. herr hund bleibt stehen und schlägt wurzeln. das bedeutet dann, er möchte in die andere richtung. er fixiert mich, ich sage meistens. okeeeee, wenn du meinst, gehen wir eben da lang. ist ja auch meistens wurscht und ich gönne ihm das gefühl, gewonnen zu haben. alte herren sind süß. sehr süß.
passanten meinen dann oft, meine inkompetenz zu erkennen, so nach dem motto: oho, der hund bestimmt wo es lang geht. auch da erwidere ich nichts. sollen sie doch denken was sie wollen.
oder: nach dem essen fordert herr hund sehr penetrant eine spieleeinheit mit dem ikeaschwein. kein problem, bekommt er.
oder: es wird gebellt, er möchte raus. SOFORT!
ich gestehe ihm diese alterstarrigeiten zu. was soll's. wer weiß wie unausstehlich ich mal werde im alter!
hm... ist das bei Menschen nicht auch ein ganz schleichender und nicht unbedingt gut abzugrenzender Prozess? Der vor allem nicht ganz linear verlaufen muss... Ich sehe es gerade bei einer meiner Tanten wieder, die zwischendrin auch trotz aller Verwirrtheit doch immer wieder lichte Momente hat und auch mal wieder bessere Tage erlebt...
Zitat von wuschelsamalso dickschädeligkeiten würde ich eher hier so sehen:
wir gehen gassi, kommen an eine weggabelung, ich gehe in die eine richtigung weiter. herr hund bleibt stehen und schlägt wurzeln. das bedeutet dann, er möchte in die andere richtung. er fixiert mich, ich sage meistens. okeeeee, wenn du meinst, gehen wir eben da lang. ist ja auch meistens wurscht und ich gönne ihm das gefühl, gewonnen zu haben. alte herren sind süß. sehr süß.
passanten meinen dann oft, meine inkompetenz zu erkennen, so nach dem motto: oho, der hund bestimmt wo es lang geht. auch da erwidere ich nichts. sollen sie doch denken was sie wollen.
Da hast Du es ja noch gut. Herr Hund nimmt wenigstens noch Kontakt zu Dir auf.
Frau Hund bleibt stehen, dreht sich in die Richtung, in die man wünscht zu gehen, und setzt sich hin. Würdigt mich keines Blickes, dreht mir einfach den Hintern zu und wartet. Sitzt da wie ein Stofftier.
Im Laufe der Jahre ist es ein Spiel zwischen uns geworden.
Zitat von wuschelsamich gestehe ihm diese alterstarrigeiten zu. was soll's. wer weiß wie unausstehlich ich mal werde im alter!
Da habe ich einen Vorsprung. Ich weiß es schon. Manchmal bin ich echt 'ne Zicke.
Zitat von AnniKaffeekannihm... ist das bei Menschen nicht auch ein ganz schleichender und nicht unbedingt gut abzugrenzender Prozess? Der vor allem nicht ganz linear verlaufen muss... Ich sehe es gerade bei einer meiner Tanten wieder, die zwischendrin auch trotz aller Verwirrtheit doch immer wieder lichte Momente hat und auch mal wieder bessere Tage erlebt...
klar. Ich glaube, dass ist das wirklich Tragische, wenn Du es selbst merkst.
Ich wollte einfach nur ein paar praktische Beispiele, wie es aussehen KANN. Und wo Ihr in der Rückschau sagt: Diese eine kleine Macke damals, das war vielleicht schon ein erstes Anzeichen.
Insofern danke allen, die einen Beitrag dazu geleistet haben!