Tja, das ist jetzt ne ganz komische Situation, die mich sehr beschäftigt.
Im aktuellen Wurf unserer Züchterin gibt es einen kleinen Rüden, Dori, der wegen seiner liebenswürdigen und etwas ängstlichen Art das Mobbingopfer Nr. 1 ist. Seine Geschwister sind frech, laut, begabt und alle sehr süß- Dori fällt da total raus. Süß ist er auch, aber schüchtern und klein Nun ist er mindestens einmal pro Woche mit seinen Leuten zu Besuch- und versteht sich mit unseren Hunden und dem Max. Er muss ein neues Zuhause kriegen, er hat in der Gruppe wenig Chancen, die Halterin sieht das genauso. Er wird nicht von nur einem der anderen bedrängt, sondern hin und wieder von allen, und da der Wurf sehr unterschiedlich ausgefallen ist, sind da echte Brocken dabei, die kennen kein Pardon. Passiert ist noch nichts, aber der Kleine versteckt sich und bleibt bei uns im Haus, wo er sich mustergültig verhält.
Könnte das gehen? Unsere Hündinnen sind intakt und sollen das auch bleiben. Ich hab keine Ahnung, wie man das während der Hitzen händeln könnte. Ich hab zwar viel Zeit, aber das Gezicke während der Zeit kriege ich gerade mal mit meinen Mädels in den Griff. Wenn dann da noch ein Rüde herumläuft... Dori ist jetzt 9 Monate alt, es folgt also noch die Teenager-Phase. Kastriert werden soll er natürlich auch nicht, eventuell chippen?
Mensch, ich bin hin und her gerissen. Ich traue mir zu, die drei auf den Runden zu managen. Zuhause bin ich meistens anwesend. Die Züchterin und Freundin steht mir jederzeit zur Seite, sie würde ihn auch nehmen, wenn ich mal nicht hier sein kann. (Muss im Herbst für 3 Tage ins Krankenhaus.)
Gerade jetzt ist die Situation:
Yvanna liegt und pennt. Nini ist draußen mit der Rasselbande. Dori liegt und pennt. Katerchen liegt und pennt. Umgekehrt hatten wir das heute auch schon- Nini im Haus, Yvanna draußen. Das Gleiche, freundliche Nebeneinander. Ist natürlich nur eine Momentaufnahme.
Bin ich bekloppt, dann rückt mir den Kopf zurecht Oder ginge das eventuell?
Mir tut der Kleine leid, er hat nicht das Zeug, um in der Gruppe glücklich zu sein. Und soll eben ein neues zuhause bekommen. Er ist total zutraulich und fühlt sich mit uns wohl. Wir kennen ihn seit einem halben Jahr, natürlich nur sporadisch. Nini neigt zur Eifersucht. Yvanna ist eher ängstlich. An beidem arbeiten wir. Trotzdem ein friedliches Team, und ich bin die Teamleiterin -klappt alles sehr, sehr gut. Sie hören auf mich, mein Wort ist hier schon Gesetz
Lang geworden, puh. Danke fürs Lesen. Freue mich auf Eure Gedanken
lg
Ein Leben ohne Hund ist denkbar, aber sinnlos. Niniel 15.1.2008- 15.8.2016, sie wird uns immer fehlen. Yvanna 6.10.2009 Mandos 4.1.2014
ich glaube, diese frage kann man nur für sich selber beantworten. wir wissen ja nicht, wie leidensfähig du bist.
hast du mal überlegt, wie hoch die steuer für 3 Hunde sein wird? überhaupt, die kosten für 3 hunde - vor allem, falls man mal Dauergast beim ta werden sollte...... wie willst du die zeit, in der deine Mädels läufig sind, bewältigen? könntest du "ihn" dann für die zeit ausquartieren, falls nötig, ohne dass er leiden wird? dann könnte es sein, dass er beim gassi gehen seine mädels beschützen will, heißt, er macht theater, falls sich ein rüde nähert, oder auch andersrum, die Mädels werden stinkig, wenn er sich einer anderen hündin zuwendet. es könnte auch sein, dass deine mädels sich wegen ihm in die haare bekommen werden.
warum ist er denn noch in seinem zuhause, wenn er doch dort nicht so glücklich ist? warum haben die halter nicht schon viel eher reagiert und ihm eine neue bleibe gesucht?
auf der anderen seite kann ich verstehen, dass du dich verliebt hast. ich drücke dir die daumen, dass du eine gute entscheidung treffen wirst. gruß Marion, der es auch immer schwer fällt, vernüftig zu bleiben.
Hm.... mit dem ganzen, was du/ihr momentan eh um die Ohren habt - und in Anbetracht der Tatsache, dass man nicht weiß, wie es dahingehend weitergeht - halte ich es für keine soooo gute Idee, ehrlich gesagt.
Nicht nur wegen der Läufigkeiten - Möglichkeiten zum Trennen hättet ihr ja.
Will Dunja den Kleenen denn nicht in andere Privathände vermitteln, oder hat er "nur" noch keine Interessenten?
Dori wird vermittelt werden, das ist gar keine Frage. Er ist ein untypischer Aussie, er zeigt bislang wenige der Eigenschaften, das kann aber noch kommen. Bislang war einfach wenig Gelegenheit und Zeit, für ihn den richtigen HH zu finden.
Dunja arbeitet sehr daran, ihn zu vermitteln- es bricht ihr- der eigentlich coolen Hundefrau- fast das Herz, ihn abgeben zu müssen, und es war auch nicht ihre Idee, ihn bei uns unterzubringen- das kam von mir, weil ich eben verknallt bin
Sie würde ihn während der Läufigkeiten zu sich nehmen. Und auch, falls es andere Probleme gäbe, wäre sie zur Stelle und würde mit mir und den Mädchen und dem Kleinen daran arbeiten. Die Frage ist: kommen meine beiden Prinzessinnen mit ihm klar? Falls nicht, kriege ich das geregelt, auch ohne Hilfe? Stress in dieser Hinsicht können wir tatsächlich nicht gebrauchen. Ich bin bereit, eine Menge Zeit und Arbeit in die drei Hunde zu investieren. Was die Kosten angeht- das ist wurscht. Er ist so gesund, getestet, gechippt, geimpft, untersucht und für gut befunden wie alle Hunde aus dem "Stall". Ob ich nun für drei Hunde koche oder für zwei...den Rest kann man eh nicht ahnen, also, ob da was auf uns zukäme..ich habe es aufgegeben, Pläne für ein sicheres, gesundes und schönes Leben zu machen
Heute war Dunja bis in den Abend hier. Packte dann ihre Hunde ins Auto- 4 köstliche-, einer fehlte. Es war Dori. Der war einfach bei Dieter im Haus geblieben und ließ sich nur ungern locken.
Mein Mann weiss noch nichts von meinen Überlegungen- es muss ja wohl möglich sein, das erstmal mit Freundinnen zu bequatschen , aber aufgefallen ist ihm schon, dass der Kleine sehr gerne hier ist. Letztlich hätte er keine Einwände. Ich hätte mehr zu tun und zu managen, das ist klar.
Denkbar wäre ja auch, dass Dunja ihn hier lässt, wenn sie mit der Truppe zu Auftritten unterwegs ist. Zum Mittelalter-Showhund eignet sich Dori kaum, dazu ist er zu klein- und wird das wohl auch bleiben-, zu wenig selbstbewusst und zu unsicher. Kann er zwei "Zuhause" haben? Keine Ahnung. Wenn ich mir angucke, wie meine Mädchen das Zusammensein mit ihrem "Rudel" geniessen- und dann aber auch wieder sehr gerne mit uns alleine sind, dann lässt mich das ein eine Hunde-Patchwork-Familie denken. Zu romantisch? Zu menschlich gedacht? Sollten wir es mal probieren, mit der Option, ihn an Dunja zurück zu geben- diese hatten wir uns mit Nini und Yvanna auch ausdrücklich gesichert, und das wäre auch möglich gewesen. Heute sind beide unverzichtbar. Hach. Ich gäbe dem Kleinen so gerne hier eine Chance, weiss aber durchaus, dass es schwierig werden könnte.
Ich muss nachdenken. Hier wird nichts übers Knie gebrochen. Ich fotografiere ihn mal und zeige ihn Euch , er ist ein Kerl zum Verlieben.
lg
Ein Leben ohne Hund ist denkbar, aber sinnlos. Niniel 15.1.2008- 15.8.2016, sie wird uns immer fehlen. Yvanna 6.10.2009 Mandos 4.1.2014
Nee, das ist sie nicht, das wäre jetzt viel zu schnell und blauäugig. Ich mag diesen Hund, meine Hunde wohl auch, aber ob das wirklich im Alltag klappen kann, müsste man erst versuchen. Von Doris Art her würde er sich wahrscheinlich gut einfügen, aber kommen die anderen zwei damit klar, das ist die Frage. Vermutlich wird er ein sanfter Rüde bleiben, aber größer und stärker und mit Flausen im Kopp, das kommt ja alles noch.
Ich denke ohne Druck darüber nach.
lg
Ein Leben ohne Hund ist denkbar, aber sinnlos. Niniel 15.1.2008- 15.8.2016, sie wird uns immer fehlen. Yvanna 6.10.2009 Mandos 4.1.2014
Wenn die Züchterin mitspielt, würde ich die "Teilzeit-Version" mal testen. Wenn es klappt, kannst Du immer noch "ausdehnen", wenn nicht, hast Du es wenigstens versucht.
Mehr Stress würde ich mir nicht aufladen - Du hast grade genug zu tun!
Okay. Jetzt schreibe ich doch was. Und versuche es mal ganz sachlich.
Es ist deutlich spürbar, dass Du verliebt bist, Kathrin. Sooo viel Text... da kann ich mir vorstellen, wie sich Deine Gedanken drehen.
Ich möchte ein paar Fragen stellen. 1. Warum ist der Kleene denn überhaupt noch bei der Züchterin und nicht schon als Welpe abgegeben worden? Das habe ich immer noch nicht verstanden. Wie auch immer: Die Kombination "klein, schüchtern und niedlich" geht auch jetzt noch weg wie warme Semmeln. Da wird sich doch bestimmt ein geeigneter Abnehmer finden. Was ich damit sagen will: ich finde, er ist kein Notfall, den man retten muss.
2. Du musst etwas mehr als eine "normale" Hausfrau händeln. Und bist derzeit selbst gesundheitlich angeschlagen, was auch noch eine Weile anhalten wird. Denkst Du, das wäre ein guter Zeitpunkt, sich noch etwas - zugegebenermaßen bestimmt Niedliches - zusätzlich "aufzuhalsen"? Mir wär's definitiv zuviel.
3. Was denkt Rocco eigentlich darüber? Da die Bäuerin ihn auch künftig nicht im Griff haben wird, sollte er in Deine Überlegungen einbezogen werden.
4. Was passiert, wenn Du einkaufen bist, und Dein Mann hat drei aufgedrehte Hunde um sich wuseln, die kurz davor sind, sich zu verkloppen? Und ein bellender Rocco begehrt Einlass, weil er an der Party teilnehmen will?
Du musst halt abwägen: Herz oder Hirn? Machbar ist alles, aber bist Du sicher, dass Du Deine Grenzen realistisch einschätzt? Du kannst Dich nicht immer nur für andere aufreiben.
Das ist nicht bös gemeint, nur so als Denkanstoß. *stups*
Ich hoffe, dass der Kleine bald sein endgültiges Zuhause erreicht ... wo auch immer.
LG Astrid
P.S. GIBT ES EIGENTLICH IRGENDWO EIN BILD VON DEM OBJEKT DEINER BEGIERDE???
1. Die Züchterin guckt sich ihre Hunde genau- und deshalb etwas länger- an, um ihre Eignung festzustellen. Sie bildet die Tiere entweder für Filmaufnahmen oder für ihre eigenen Auftritte auf Festivals, Mittelaltermärkten, Umzügen etc. aus. Dort liefert sie kostümiert und mit Greifvögeln und Hunden ziemlich beeindruckende Dinge ab. 3 der Welpen haben bereits und auch schon vor einiger Zeit ein neues Zuhause gefunden. Nein, ein Notfall ist Dori nicht.
2. Stimmt.
3. Stimmt auch.
4. Das ist ein Aspekt, der mir jetzt erst auffällt. Danke Astrid- ich liebe strukturiertes Denken .
Nachdem ich drüber geschlafen habe, steht mein Entschluss fest- Dori zieht nicht ein. Ich werde morgen, beim nächsten Besuch, Dunja Bescheid geben. Und dann kann sie sich verstärkt nach jemandem umsehen. Es sollte kein Problem sein, ihn zu vermitteln.
Damit ich einen klaren Kopf bekomme, habe ich Euch ja um Eure Meinungen gebeten und sage Danke!
Morgen mache ich ein Foto, dann versteht Ihr meine Spinnerei besser...
lg!
Ein Leben ohne Hund ist denkbar, aber sinnlos. Niniel 15.1.2008- 15.8.2016, sie wird uns immer fehlen. Yvanna 6.10.2009 Mandos 4.1.2014
kathrin, er ist wirklich süß. deine Entscheidung ist sicher richtig.
bei tiere suchen ein zuhause lag ein netter rotti rum. auch total süß - genau meine kragenweite. nein, ich habe nicht mit dem gedanken gespielt, ihn zu retten. < < < < < < < nur hätte ich keinen hund, hätte ich ihn mir mal angesehen. gruß marion