Ich finde nicht, dass es ein Allheilmittel sein sollte - bei einem Hund, der sich dadurch nicht völligst hochspult, würde ich den Hund wohl eher tausendmal zurückbringen, bis er es gecheckt hat Ich kenne aber auch Hunde, denen dieser "enge Radius" Sicherheit gibt - ähnlich wie die Geschichte mit einer Box. Wenn man es außerdem gut aufbaut (im Sinne von "du hast jetzt Pause", "beruhige dich" etc. wie z.B. bei Bina Lunzer), dann KANN es eine Hilfe sein.
Wie immer sollte es, so denke ich, eine Einzelfallentscheidung sein - den Hund anbinden und dann außer Sichtweite verschwinden, finde ich aber schon echt krass und nicht vertrauensfördernd.
Bei Titus haben wir das Anbinden früher schon benutzt, wenn er sich völlig hochgefahren hatte und nur noch um sich zwickte wie ein Berserker. In diesen Momenten half es zwar, weil er dann meistens sofort einschlief (er war einfach völlig übermüdet), aber richtig wohl habe ich mich damit nie gefühlt...
Mittlerweile haben wir viele alternative Handlungsweisen mit ihm aufgebaut - oft sucht er in für ihn sehr stressigen Situationen Körperkontakt, indem er sich so richtig an einen ran drückt - wir stellen das grade unter Signal, so dass ich zukünftig den Moment abpassen kann, ihn dazu aufzufordern. Wenn er völlig drüber ist, dann gibt es ein kleines Time-Out (das auch angekündigt wird und während dessen ich mich zurückziehe und nicht er rausgeworfen wird).
Also lautet meine Antwort (wie bei fast allen Dingen): Kommt drauf an
Einmal, als Nini erst ein paar Monate bei uns war, haben wir sie - im Geschirr!- an einen Baum gebunden, weil wir Besuch von einem Bruder meines Mannes erwarteten. Hundephobiker der schlimmsten Sorte. Innerhalb kürzester Zeit hatte sie sich da rausgewunden, um den netten Mann zu begrüßen. Seitdem hat uns der Schwager nicht mehr besucht. Das nur als Anekdote.
"Nein" ist für unsere Hunde ein ganzer Satz, der beinhaltet alles Mögliche. Auf den baue ich, und in den meisten Fällen reicht der. Sie reagieren sehr genau auf Tonfall und Lautstärke. Auch in anderen Situationen leine ich nicht aus Zwang gegenüber den Tieren, sondern aus Notwendigkeit an, wegen unbekannter Begegnungen, an der Strasse usw. Sie kennen die entsprechenden Situationen schon und verweigern sich dem nicht.
Instinktiv finde ich es für mich eine falsche Methode, das ist aber ein Bauchgefühl ohne Erfahrungswerte. Ich finde den Gedanken, dem Hund so etwas beibringen zu wollen, ungut. Es ist eine Strafe- lernt er dabei was?
Ein Leben ohne Hund ist denkbar, aber sinnlos. Niniel 15.1.2008- 15.8.2016, sie wird uns immer fehlen. Yvanna 6.10.2009 Mandos 4.1.2014
Ich persönlich habe nie einen Grund gehabt, meine Hunde anzubinden. Wüsste auch nicht, welcher das sein könnte. Auch wäre ich nie drauf gekommen, einen Welpen anzubinden. Für mich ist das ein NoGo. Meine Welpen hatten auch nie eine Box, in die sie gesperrt wurden und alle drei waren bei Weitem keine Schlaftabletten, eher das Gegenteil.
Bis ca. zum 6. Lebensmonat schlafen meine Hunde nachts im Schlafzimmer bei geschlossener Tür, aus Sorge, sie könnten nachts die Treppe herunterfallen. Danach ist die Tür nachts geöffnet und Hund kann selber wählen, wo er nachts schlafen möchte. Meistens bleiben sie sowieso im Schlafzimmer. Eloy schläft im Sommer gern unten im Flur auf den Fliesen.
Anbinden während wir essen? Nein, warum auch. Meine Hund kriegen grundsätzlich nichts vom Tisch während wir essen und das lernt Welpi ganz schnell von allein und somit ist es einfach unspannend. Anfangs muss man halt die Augen und Ohren offenhalten, ob der Welpe grad was ausfrisst und dann eben öfter mal aufstehen. Anbinden ist sicher die bequemere Lösung, aber für mich kein MIttel meiner Wahl.
Anbinden, damit Hund auf seinem Platz bleibt? Nö, das bringe ich anders bei. Dauert länger, macht mehr Arbeit, ist mir so aber lieber. Abgesehen davon müssen meine Hunde nicht auf einem (ihrem) Platz bleiben, sonder können absolut frei entscheiden, wo sie sich aufhalten, bzw. hinlegen. Wenn ich aber möchte, warum auch immer, dass Hund mal für eine Weile an einem bestimmten Platz bleibt, macht er das, auch ohne ihn dort anzubinden.
Mir wird heute in der Hundeerziehung/-haltung zuviel weggesperrt und angebunden. Ist absolut nicht mein Ding.
Dein letzter Satz gefällt mir gut, Ute. Das ist das Problem. Die Menschen wollen es immer auf die leichte und schnelle Weise. Wundern sich dann allerdings, wenn es immer mehr statt weniger Probleme gibt im Lauf der Zeit. Dank euch für eure Antworten!
ich selbst hab das zum glück noch nie machen müssen. ging immer problemlos anders....
ich habe es aber mal bei einer bekannten für kurze zeit mitbekommen: sie war von der situation – frisch mit baby zu hause und hundeerziehung – überfordert. um ein essen in ruhe zu ermöglichen, bis sich die erste aufregung um das neue familienmitglied gelegt hatte, wurde der hund zum essen auf dem platz mit der leine fixiert. das hat die situation erstmal entspannt und als die nerven besser waren, wurde wieder richtig geübt