Meist fängt es ja gaaanz harmlos mit verträumten Blicken anderen Hundehaltern nebst Hund an... "Wie schön wäre doch ein eigener Hund!" und man entsinnt sich, wie toll es denn Nachbars, Tantes, Omas oder Gott weiß wessen Wauz war.
Oft mit verklärtem Blick, denn die Erinnerung ist meist nur rosarot und blendet kurzentsschlossen das denn aus, was mit Hund nicht so plüschrosa war.
So kommt es denn, das man einen schönen Tages mit einem jungen oder auch etwas älteren HUnd fluchend in der Pampa steht... In den halbhohen Stiefeln Matsch, die Knie der Hose gleichen im Farbton doch verdächtig dem Waldboden, es ist nass und in der Leine hat man mit den eigenen verfrorenen Fingern dann auch noch etliche Knoten.
Hundi sitzt oder steht derweil sehr unschuldig in der Gegend rum und versteht weder Welt noch Besi....
Da war doch nur ein xyz und kann man denn ahnen, dass Herrchen vs. Frauchen zwar prima fliegen aber bescheiden landen kann?
Ach ja, das Leben ist schön mit Hund... wenn er einen grag wieder zum Vollpfosten gemacht hat....
Was habt Ihr denn so an verträumten Hundeerinnerungen und wo hat Euch die Realität wieder eingeholt?
Die Freude am Hund ist bei mir genetisch verankert. Es gab in meiner Kindheit keinen Hund, der nicht freudig auf meinen Vater zugerannt wäre, um durchgeknuddelt zu werden.
Trotzdem hatten wir nie einen eigenen, weil die Zeit für ihn gefehlt hätte. Also musste ich mich mit "fremden" Hunden begnügen ... immer in dem Wissen: "Aber wenn ich mal groß bin, dann habe ich einen Hund."
Die Freude am Hund ist verknüpft mit ausschließlich positiven Kindheitserinnerungen. Mit Schäferhund Strolchi z.B. "Rotkäppchen und der Wolf" spielen ... mitten im Wald. Die Halter und meine Eltern hatten sehr großes Vertrauen in den Hund. Er hat auch immer so getan, als würde ich ihn führen. Dabei war es wohl doch eher umgekehrt.
Die Erinnerung ist plüschrosa, weil alles plüschrosa war.
Irgendwann war ich dann groß. Und hatte immer noch keinen Hund. In den letzten Jahren hieß es: "Wenn wir in Rente sind, dann gibt's einen Hund". Hat zum Teil geklappt.
Wie Ihr seht, hat meine Vorbereitungszeit ein paar Jahrzehnte gedauert. Und was haben wir uns nicht alles ausgemalt, was passieren könnte: Der Hund kann nicht alleinbleiben. Der Hund mag uns nicht. Der Hund zerstört das Auto. Der Hund beißt alle Kabel an. Der Hund wird nicht stubenrein.
Okay.... eine Fernbedienung ist draufgegangen, ein Stückchen Tapete abgerissen, ein Schubladenknopf ist angenagt. Aber sonst: nix von alledem.
Was wir uns nicht ausgemalt haben: Der Hund liebt alles was atmet. Außer Katzen. MUSS zu allen hin. Auch zu Katzen. Springt gern mal an Menschen hoch. Hat mir schon ein blaues Auge verpasst. Hat mich auch schon umgerissen. Besonders toll, wenn 100 Leute zugucken.
Ich glaube, das nennt man Jammern auf hohem Niveau.
Als Kleinkind mit dem Hund von Oma und Opa gespielt, der eigene Vater leibte Hunde und schleppte Töchterchen ( meine Wenigkeit) immer zum Streicheln und dann waren da noch die Hundis in der Nachbarschaft, die man sich später auslieh zum Gassilaufen....
Wie bei dir auch alles plüschrosa und so flauschig.
Ich wollte also einen Hund und meine Mam sagte, GsD, kontinuierlich NEIN!
Tja, mit Markus kam dann auch der Hund... Gismo, dat Terriertier und der "Danke, ich bin selbst Hirnträger ! Hund".
Will to please? Öhm, keine Spur, dafür aber hatte er immer einen Katalog mit Fragen unter der Pfote.
Sein Jagdtrieb ist nicht von schlechten Eltern und wer bitte sagt denn, dass man mit jedem anderen Hund spielen muss?
Manchmal ist durchaus "sinnvoller" man rammt sie unangespitzt in den Erdboden... Vorallem die, die gleich unhöflich ans Hinterteil vom Rüden wollen.
Ach ja, die Löcher im Zaun findet er zuerst und nutzt sie auch, er bleibt durchaus auch schon mal sitzen während Frauchen die Bahnhofstreppe runtergeht... Was dann zum unerwarteten Ansitzen von Frauchen vor interessiertem Publikum führte
Er "baggert" nette Müllmänner an, ebenso Handwerker bei der Mittagspause und Blondinen kann er wie nicht widerstehen.
Nun ja, ich liebe meinen Hund-> auch und grad weil eben nichtz immer alles plüschig ist!
schöner thread, da kann man mal in erinnerungen schwelgen.
in meiner familie gabs immer hunde. 2 jagende dackel, an der erinnerung leidet meine mutter noch heute , einen pudel-cocker-mix. auch bei meinen geschwistern, als sie auszogen. ohne hund wollte keiner sein. man war ja auch immer draußen mit den köterchen. herrlich. das ist alles ewig her, und die hunde liefen so mit, wurden geliebt, aber irgendwas tolles wurde mit ihnen nicht veranstaltet. außer spazieren gehen, so nannte man das damals noch obs damals schon hundebücher gab, keine ahnung. trainer bestimmt nicht. erziehung handmade.
das hat sich doch sehr geändert.
ich hab über 3 jahrzehnte gewartet, bis wieder ein hund in unser leben kam. beruf, bißchen karriere, einige umzüge, dass hätte ich mir nicht zugetraut. und bewundere jeden, der das hinkriegt. dazu kam, dass es in der familie meines mannes nie hunde gab und er auch kein bedürfnis hatte. er wußte aber immer, dass ich ein hundemensch bin. also thema auf eis gelegt.
und dann, so ein halbes jahr nach dem etwas erzwungenen und frühen ruhestand, als alles eingerichtet war und wir uns eingelebt hatten, kam mein wunsch so stark zurück, dass ich nächtelang bei th und orgas surfte und jeden zweiten hund am liebsten genommen hätte.
durch stille post, über umwege, kam vor 4 jahren nini und anderthalb jahre später yvanna. und obwohl ich es oft verrückt finde, wieviel bohei um jedes thema bzgl. hund gemacht wird und das meiste auch nicht mitmache, bin ich doch froh, viele kluge leute hier und buchautoren fragen zu können und so den tieren etwas gerechter zu werden, als das in meiner kindheit geschah.
eins ist klar: ich werde immer hunde haben. die zwei sind unverzichtbar geworden. gerade sind sie sehr unausgelastet wg. meines unfalls und nehmen das mit großer gelassenheit zur kenntnis. das finde ich wunderbar. uns tun die tiere einfach gut.
Ein Leben ohne Hund ist denkbar, aber sinnlos. Niniel 15.1.2008- 15.8.2016, sie wird uns immer fehlen. Yvanna 6.10.2009 Mandos 4.1.2014